PA aus Psychiatrie als Freigestelleter für komplette Klinik- möglich?

Hallo Ihr
Ich bin PA auf einer psychiatrischen Station. Dort arbeite ich seit über 20 Jahren. Bin ziemlich aktiv im PA Kreis und bei Fortbildungen. Jetzt wurde bei uns intern eine PA Stelle (entsprechend freigestellt) ausgeschrieben. _
Grundsätzlich denke ich, dass ich den Aufgaben gewachsen wäre und bin sehr interessiert.Andererseits kenne ich nur die Stellenbeschreibung und was ich hier gelesen hab.
Aber ich sehe ein grosses Handicap :
es ist ein "Allgemein Krankenhaus" mit ca 600 Betten- davon 120 Psychiatrie. Ich bin Fachprüfer beim Examen, aber das war es dann mit meiner "Somatischen Erfahrung".....demnächst hospitiere ich für eine Woche in der Neurologie.
Jetzt meine Frage an die die als Freigestellte PA tätig seit...... glaubt ihr, dass man diese Tätikeit ausüben kann unter diesen Voraussetzungen oder ist der Anteil der Tätigkeiten auf den Stationen so hoch, dass es nicht sinnvoll ist
Unsere Stationen haben alle PA im Dienst. Doch es sind Begleitungen und praktische Unterweisungen gefragt.
Bin auf eure Ansichten gespannt.
Danke Taline

Hört sich nach einer spannenden Aufgabe an. Interessant wäre, wem Du unterstellt wärest, PDL oder Schule? Wie groß sind die Kurse im allgemeinen und wie viele Kurse pro Jahr bietet ihr an? Es ist organisatorisch absolut zu "wuppen", Du musst Dir halt klar werden, dass Du dann quasi Deine Position veränderst. Du organisierst im optimalen Fall Deine Anleitungen selber, die Stationen sollten sich an Deine Terminierungen halten, denn Du zählst nicht auf Station mit. Du gestaltest je nach der von Dir gewählten Anleitungsart und/oder -situation die Größe Deines Anleitungsbereiches selber, und, und, und...
Natürlich braucht es im Vorfeld Hospitation und Mitarbeit in den Fachgebieten, in denen man soooo lange nicht mehr tätig war, Du kannst mir jedoch glauben, dass dies nicht nur zu schaffen ist sondern sogar Spass macht. Wie optimal es möglich ist, hängt, wie schon erwähnt, jedoch auch von Deinen Vorgesetzten ab. Ich persönlich finde es noch immer am optimalsten, wenn der Freigestellte zur Schule gehört.
Den nicht wenig anfallenden Papierkram arbeitest Du halt an Bürotagen ab.

Ja , es hört sich sehr spannend an...unser Krh gehört jetzt zur St.Johannes Gesellschaft in Do. und die Schule wird dorthin umgesiedelt. Derzeit gibt bei uns 100 GKPS. (in 3 Betriebsstätten.), je 1Kurs /Jahr. PA Kurse alle 2Jahre a 15 MA, und jetzt sollen kurse für Pflege Assistenten dazu kommen.
Die Stelle wäre der PDL unterstellt und PA soll als Mittler zwischen Hamm und Dortmund fungieren und als Ansprechpartner vor Ort. PA -Tage und PA Arbeitskreis Treffen organisiern, Unterrichtseinheiten übernehmen.........
Neben unserem Klientel sind die schüler meine "große, berufliche Leidenschaft"
Aber es ist auch eine Große Herausforderung....und ich hab ausser der Ausschreibung und der Stellenbeschreibung hier keine Informationen über das Aufgabengebiet
Bürotage.... von "wievielen" kann ich da wohl ausgehen...
Braucht es spezielle Kenntnisse am PC?
Mir brummt der Kopf und ich hab nur noch wenige Tage um mich zu entscheiden...
Andererseits kann ich nichts "verlieren"..... müsste vielleicht festhalten lassen, dass ich notfalls meine alte Stelle wieder krieg....

Also, der PC sollte wahrlich kein Problem sein. Du solltest in der Lage sein, nen Text schreiben zu können, das kannste, postest ja hier verständlich. Eventuell kennenlernen der vielleicht vorhandenen Schulsoftware, das geht jedoch fix. Falls Du Unterricht machst, kannst Du dich ja mal mit Erstellung von Powerpoints anfreunden, das muss jedoch nicht sein. Ich persönlich arbeite auch im Unterricht erfolgreich ohne solche. Ich weiß natürlich nicht, ob das Haus sich darauf einlässt, Dir, wenn Du merkst, dass es doch nicht dein Ding ist, Deinen alte Stelle bzw. Station wiederzugeben. Aber versuchen solltest Du es auf alle Fälle.
Es ist eine große Herausforderung und am Anfang wird es schwer, da Du dich sowohl bei der PDL, der Schule als auch den Stationen etablieren und behaupten wirst müssen; hast Du diese Dinge dann jedoch gemeistert, ist es einfach nur schön. Wie die Anzahl Deiner Bürotage aussehen kann, hängt davon ab, inwiefern Du Deine Arbeit selber organisieren darfst und kannst. Ich z.B. habe da freie Hand und komme in der Regel mit einem Tag pro Woche locker aus.

Ich denke, wenn ich es jetzt nicht versuche, wird es mir immer leid tun.
Montag hab ich ein "Sondierungsgespräch" mit der Klinik PDL. Dann hab ich noch 2 Tage um die Bewerbung abzugeben.
ich weiß nicht 100% ig was auf mich zukommt --
aber ich weiß dass ich mich informieren will und es unter bestimmten Voraussetzungen versuchen will.

Zwischenzeitlich hast Du Dich wahrscheinlich entschieden.
Ich musste mich auch vor zwei Jahren entscheiden, habe es aber nie ernsthaft bereut, gut bei mir hat es privat große Vorteile(Kinder,...)
Ich bin momentan der PDL unterstellt, arbeite aber sehr eng mit der Schule zusammen.
Auch ich war vorher nicht direkt auf einer "somatischen" Station, hatte aber 18 Jahre Berufserfahrung, war aber natürlich da auch nicht auf dem neuesten Stand, weil ich es auf meiner Station auch nicht brauchte.
Davor hatte ich auch immer große Angst, da kann ich Dich gut verstehen. Ich habe dann am Anfang auch mal auf den Stationen hospitiert, aber auch nur immer zwei FD. Das war mehr dafür, dass ich das Personal kennenlernte. Nun muss und kann ich damit leben, dass ich auf keiner Station der Experte bin. Aber ich mache so "allgemeine" Sachen.
Besonders PC-fähig war und bin ich auch nicht, aber das kann man gut lernen, so wie das Brain auch schon beschrieben hat. Ich schreiben mit drei Fingern(so habe ich auch schon meine Facharbeit zum PA-Kurs geschrieben), Schulprogramm konnte ich auch bald, also alles nicht so schlimm.
Wünsch Dir Alles Gute

DANKE
Deine Mail war noch mal der BERUHIGUNGSTICK für mich.
Besonders die Idee mit der Hospitation auf den Stationen hat was - um die Leute kennenzu lernen, und sich selbst vorzustellen.
Dieses Wochenende schreib ich mir ein Konzept für das Sondierungsgespräch und die Bewerbung.
Danach werd ich sehen....

Jetzt geht es in die "letzte Runde"
In einem "Sondierungsgespräch" mit meiner Klinik- PDL hat sie mir mitgeteilt, dass die psychiatrischen PA in diesem Rahmen gar nicht angedacht seien-- fand ich nicht toll, hab aber -by the way- den selbigen für weitere Fortbildungen geebnet.
2 Tage später (nach PDL-Runde) wurde ich zuhause angerufen, solle meine Bewerbung auf jeden Fall doch abgeben.
Jetzt hab ich den Bescheid, am 8.3. (Pflegedirektorin ist jetzt im Urlaub) habe ich mein Vorstellungstermin bei ihr. Die Sekretärin hat mir mitgeteilt, ich soll mich auf 1,5 Std einrichten.
Abgesehen, von allgemeiner Vorstellung, wird sie sicher mit mir meine Einstellung/Ideen/Aufgabenbereich besprechen.
Ehrlich gesagt krieg ich jetzt doch ein bisschen "Fracksausen"
Wie habt ihr eure Vorstellungsgespräche erlebt? Was haltet ihr für wichtig anzusprechen?
Habt ihr irgendwelche Tips/Empfehlungen?

Gut wäre, wenn Du die Idee der Stelle mit etwas bereits füllen könntest. Ich wurde z.B. gefragt, wie ich mir den Posten des Freigestellten denn vorstellen könnte und wie so grob skizziert meine Ideen zum Thema Anleitung und deren Umsetzung vorstellen könnte. Es wurde da nicht verlangt, dass ich schon was völlig Perfektes abliefere, ich denke sie wollten nur sehen, ob ich mich im Vorfeld mit der Geschichte beschäftigt hatte. Mir ist jetzt nicht so ganz klar, was genau jetzt nicht so angedacht ist von deiner PDL? Ist der Freigestellte nur auf den Allgemeinen Stationen angedacht und gar nicht in der Psychiatrie, oder wie?
Eventuell wäre es sehr wichtig, dass Du Deine Position als Freigestellte vertraglich klar machst, dass diese Freistellung z.B. als Nebenabrede in Deinen eigentlichen Vertrag untergebracht wird, damit Du deine Vertragsmodalitäten, wie sie bisher bestehen, nicht verlierst, z.B. eine unbefristete Position.

Die Idee "niemanden aus der Psych." zu nehmen, hatte wohl eher was mit den Standorten. Unsere Klinik besteht aus 3 Klinikgebäuden, 1 in der Innenstadt- 2 im Osten der Stadt. (ca 10 Min. auseinander). Die Stelle ist für das komplette Haus gedacht.
Ich habe Angefangen anhand der Stellenbeschreibung, Ideen zusammeln -wie Du schon sagst - kein fertiges Konzept.

Hallo alle zusammen,

ich bin jetzt seit Anfang diesen Jahres freigestellte Praxisanleitung in einem hiesigen Psychiatrieklinikum. Erfahrungen als PA habe ich jetzt seit 7 Jahren und habe viele Jahre in der Kinder- und Jugendpsychiatrie gearbeitet. Jetzt bin ich überwiegend in der Erwachsenenpsychiatrie, deshalb hab den ersten Monat auf allen Stationen (Sucht, Geronto, Akut)hospitiert, um mir einen Einblick und Überblick zu verschaffen. Ich muß dazu sagen, dass ich in der Erwachsenpsychiatrie gelernt und dort auch meine Prüfung absolviert habe. Im Anschluß habe ich noch 2 Jahre in der Akut gearbeitet, ehe ich in die Kinder- und Jugendpsychiatrie gegangen bin.
Ich bin der Krankenpflegeschule unterstellt und nicht der PDL. Momentan betreue ich um die 60 Schüler. Nun werde ich aber, da phasenweise Luft ist(wenn die Schüler in der Theorie sind) auch in die Somatik gehen und dort anleiten. Ich bin jetzt auch schon ewig raus aus der somatischen Pflege, man muß sich halt mit der Materie beschäftigen, auseinandersetzen und viel lernen bzw. das Wissen wieder auffrischen, da sich viel verändert hat. Schaden kann es auf jeden Fall nix, im Gegenteil.
So, dass solls erstmal gewesen sein....hoffe auf Rückmeldung von euch!

LG