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Änderung der Methodik / Erfahrungen?

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Beitrag  Plüsch 21.02.11 13:57

Interessant ist eigentlich die Entwicklung, die das "Lernen" im Laufe der Jahrzehnte genommen hat.

Als ich damals Schüler war, war es angesagt sehr fleißig zu arbeiten und zu forschen. Dh. wenn mich etwas interessierte, dann hätte ich mich wochenlang in so ein Thema vergraben können und auch ellenlange Abhandlungen darüber schreiben können.

Heute ist das auch in den Schulen "out."
Die meißten Aufgaben müssen kurz und knapp beantwortet werden.

Ich will das mal jetzt nicht wertend beurteilen,-
Es ist nur so, daß ich bei den Kindern( ich habe ja 2 davon großgezogen), gesehen habe, daß die die Motivation verlieren, wenn die sich aus besonderem Interesse eine riesen Arbeit gemacht haben und dann vom Lehrer hörten: " Das ist viel zu viel. Wieso hast Du dir denn so eine Arbeit gemacht?"
Die Antwort wäre gewesen: Aus reiner Interesse am Thema und um das zu erlernen, zu fixieren, zumal das visuelle Lerntypen waren, die das geschrieben Wort besser behalten konnten.

Ihr seht, ich bin ja immer noch etwas "langatmiger", ( Sorry)
Warum ich das aufgreife?
Die Methodik hat sich also grundlegend geändert.

Ich habe mir die Ausbildungsordnung und den Lehrplan der Krankenpflegeschule angesehen und festgestellt, daß es fast keinen Fachunterricht , wie früher mehr gibt.
Ich fragte beim Schulleiter nach : "Welche Verbesserung ich nun zu erwarten habe in der Praxis?" und bekam zur Antwort, die so ausgebildeten fertigen Pflegekräfte zwar weniger " Fachinhalte "gelernt hätten, sie würden aber mehr Kompetenzen haben als Krankenpflegeschüler, die nach dem alten Krankenpflegegesetz ausgebildet wurden.
Nun gibt es das neue Krankenpflegegesetz, seit 2004 und es bedurfte einer Anlaufzeit, bis es umgesetzt wurde.
Ich erwarte also demgemäß nun firsch examinierte Krankenpflegegkräfte, die mehr Kompetenzen beherrschen, als die Pfleger/ innen die wir in der Vergangenheit bekommen haben.
Kann dazu von Euch jemand aus seiner Erfahrung etwas beitragen? Seht Ihr im Ergebnis Vorteile und "WO" genau?

(reines Interesse, weil ich die Entwicklung natürlich 30 Jahre lang beobachten konnte, und das was ich bisher so gesehen habe ist nicht repräsentativ um dazu etwas sagen zu können. Andererseits habe ich mit dem Kindern etliche Lehrmethodenänderungen mitgemacht und nicht alle waren ein Gewinn. zb .vereinfachte Ausgangsschrift usw. Aber natürlich beobachtet man das nicht nur bei den Kindern, wenn die Methode geändert wird, auch in der Krankenpflege, wird vieles als "neu" eingeführt, daß man vor Jahren schon als Unfug verworfen hatte.)

Ich hoffe, daß diese Frage nun keiner als Angriff sieht, oder meint: Ich wäre vom Typ:"Früher war alles besser."
Das ist nicht der Fall,-
Ich nehme nur regen Anteil an der stattfindenden Entwicklung.
Liebste Grüße Plüsch

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Beitrag  Brain 21.02.11 15:16

Ein Vorteil ist, dass die Schüler beim fachübergreifenden Unterricht besser die Verknüpfungen verstehen können. was weiß ich, im Rahmen der Pneumonieprophylaxe z.B. macht es schon Sinn, wenn die Physiologie der Lunge erwähnt wird. so zumindest meine Erfahrung. So kann schon ein Unterkursschüler früh diverse Dinge erläutern bzw. ableiten.
Bezüglich des Kurzfassens: Ich finde schon, dass dies in unserem Job sehr wichtig ist. Doku ist elementar wichtig, viel liest jedoch keiner bzw. schafft niemand. Pflegeprozessplanung: Romane kann ein übernehmender Kollege nicht lesen und umsetzen. Das muss jedoch auch gelernt werden. In Facharbeiten und Referaten können sie sich dann gerne in epischer Breite auslassen.

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Beitrag  Plüsch 21.02.11 16:06

Müssen dann nicht teilweise Themen bei anderen Erkrankungen wiederholt werden, oder setzt man die dann als "gekonnt "voraus, Brain?
Wenn ich mir die Ausbildungsrichtlinien NRW ansehe, dann erscheint da zb. bei Mund und Zahnpflege : Empfehlung 20 Stunden, 1 Pflege 12 Std, 2 Naturwissenschaft 8 Stunden.
Wie müßte ich mir das praktisch vorstellen?

Herzlichen Dank Plüsch

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Beitrag  Plüsch 21.02.11 16:09

Ps: ich hätte damals zb. beim Augenheilkundeunterricht die Anatomie und Optik gerne mitgemacht, denn da waren zum Zeitpunkt des Fachunterrichts der Augenheilkunde in Kurs 5 und 6 , große Lücken, da diese Themen viel zu weit entfernt gelegen hatten und kaum einer das was er bis dahin gelernt haben sollte hätte anwenden können.
lg Plüsch

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Beitrag  Plüsch 21.02.11 16:14

Ps :
....und versuchte natürlich die pflegerische Praxis mit einzubringen. Dann lief man aber Gefahr, daß jemand meinte; "Boah ist das viel Thema!"
Das heißt ich mußte den Schülerordner, den ich gerne von meinen Lehrmaterialien angefertigt hätte um mindestens 300% kürzen.
Damit waren die Themen aus dem pflegerischen und anatomschen Zusammenhang gerissen.
Gerade in der Optik und Augenheilkunde hätte man sich aber prima alles von der Anatomie und Phyiologie ableiten können, wenn man gewußt hätte, WO man sich im Auge denn gerade befindet.

Plüsch

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Beitrag  Brain 21.02.11 16:20

Ja, ist doch optimal wenn du dann richtigerweise bei artverwandten Themen gleich einen Ansatz von Wiederholung reinbringst Wie ist der Stand des Schülerwissens? Wie verknüpft er die Dinge? Sieht er Zusammenhänge?
Problem ist, dass dies impliziert, dass dann ja fast alles bereits im ersten Jahr laufen müsste, was de facto nicht geht. Und alles, was später läuft, fehlt dir ggf. im praktischen Kontakt.
Nun denke ich, dass eh etwas abgespeckt werden muss. Ich halte viel davon, dass Pflege sich selbstsicher und fachkompetent verkauft. Ausbilden kannst du jedoch nicht bis ins kleinste Detail, also musst du unweigerlich zusammenkürzen. Es geht nicht darum, das Physikum zu bestehen. Basics müssen da sein, jeder sollte absolut wissen, was er tut. Jedoch alles haarklein, das geht einfach nicht. Jeder von uns weiß sicher noch selber sehr gut, dass vieles nach dem Examen noch angelesen, aufgefrischt und entdeckt werden muss und sicherlich richtet jeder sich dann an die Dinge, die er bei seinem momentanen Tätigkeitsfeld benötigt.
Wir lehren und lernen Pflege.

Brain

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