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Zusammenhalt im Team?

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petermännchen
Claire
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Zusammenhalt im Team? - Seite 2 Empty Re: Zusammenhalt im Team?

Beitrag  Plüschfussel 03.04.10 12:24

Eine ganz liebe Freundin, offenbahrte mir nach 1-2 Jahren, daß sie homosexuell ist.-
Ich hab damals kurz gestutzt, daß ich obwohl sie mit ihrer Freundin zusammenlebt niemals auf so einen Gedanken gekommen bin und hab später zuhause mit meinem Mann darüber gesprochen, der eher etwas altmodisch in vielen Dingen ist.-
Wir waren schon nach 2 Sätzen derselben Ansicht: " Es hat sich nichts in der Beziehung zu der Freundin die uns beiden lieb ist verändert." Wir fragen auch heterosexuelle Menschen die wir kennen lernen nicht: Was machst Du in Deinem Schlafzimmer. Es geht uns ganz einfach nichts an. Und auch für unsere Kinder hätten wir das akzeptieren können.
Es wird da problematisch, und das gilt nicht nur für Homosexualität sondern auch für andere soziale Probleme, wo für alles was man sagt hervorgezogen wird: "Das machst Du nur weil ich homosexuell , Ausländer, andersfarbig usw. bin."
Ein Beispiel: Wenn ich der Nachbarin die 1 Liter Milch im Flur hat fallen lassen, am nächsten Tag sage: "können Sie das bitte wegmachen." Dann ist das nicht weil diese aus einem anderen Land kommt, sondern ich hätte auch jeden Einheimischen darauf angesprochen.- In dieser Art würden mir jetzt 100000 Beispiele einfallen, bei denen ich runde Füße und Hufe bekomme.
Fakt ist, es interessiert mich erstmal gar nicht, was jemand privat macht, woher er kommt oder gar ob er drogenabhängig ist. psychisch krank usw.
Das wird häufig erst da Thema wenn man um eine Verhaltensänderung bittet, die einem bei jedem anderen Menschen genaus stören würde.
Gerade bei der Homosexualität haben viele Politiker und auch Menschen des öffentlichen Lebens dafür gesorgt, daß das Leben für die homosexuellen Menschen einfacher geworden ist.
Beim letzten Klassentreffen, meinte eine frühere Schulkollegin ALLE wären nun schockiert, weil sie berichtete, daß sie mit einer Frau zusammenlebt. Der Knalleffekt blieb aus. Der einzige der über Jahrzehnte hinweg Probleme damit gehabt hatte, daß das herauskommen könnte, war die Schulfreundin selbst.- Die gesamte Klasse nahm das als gegeben auf und ohne große Überraschung. Das war dann ganz einfach eben so.-
Viele Probleme, die sich meine Schulfreundin damit im Laufe der Jahre gemacht hat, waren einfach unnötig gewesen, zumindestens damit daß das die Schulkollegen nicht wissen sollten. Das hat man häufig. Nicht nur beim Thema Homosexualität. Das Problem ist oftmals nur so groß, wie man es selbst macht. Dh. man meint etwas verbergen zu müssen, weil ..( ja warum überhaupt?). Das Verheimlichen an sich, ergibt viel interessantere Ansätze darüber zu reden, zu tratschen, zu spekulieren, als wenn man ganz offen sagt: "Ich bin schwul und das ist gut so." ( wir kennen diesen Satz alle.)
Natürlich wollen die Leute miteinander reden, gut informiert sein und das auch zeigen. Das muß gar nichts mit der Person zu tun haben über die gerade geredet wird. Was gibt es besser als eine geheimnisvolle Geschichte, bei der man wie ein Detektiv Vermutungen äußern kann und Indizien zusammenfügt. Das hört sich im Gespräch doch überaus spannend an, nicht wahr?
Findet man andere Gesprächstehmen, dann wird so eine Sache nebensächlich. Nehmen wir mal meine Schwiegereltern oder meine Mom als krasses Beispiel. Die sind alle älter und gebrechlich und es passiert nicht soviel in ihrem Leben. Sie können also nur darüber berichten, was beim Doc passierte, wo es zwickt und zwackt, was in der Zeitung beim Friseur geschrieben stand, im Fernsehen lief oder was der nächste Nachbar gemacht hat. Sie wollen sich aber unterhalten, weil das wichtig ist für den Menschen miteinander zu kommunizieren um am Leben teilzunehmen. Ist man Arbeitnehmer und es passiert viel, so wird man darüber berichtenund erzählen. Hat man ein tolles Hobby, nervt man die Mitmenschen damit vor allem die, die damit nun überhaupt nichts anfangen können. Je kleiner die eigene Umwelt ist, je größer ist die Chance,daß man über das Tun des Mitmenschen reden muß, denn das ist ja wichtig was man erzählt. Viele Foren, auch dieses leben davon, daß die Menschen sich äußern wollen. Sind homosexuelle Menschen einem fremd, dann muß man sich einiges zusammenreimen über das Thema. -
Ich fragte mich tatsächlich gar nicht, warum die nun homosexuell sind, sondern warum die so herumliefen. Provokation? Wenn ich Provokation haben möchte, dann muß ich damit rechnen, daß die Leute über das Thema reden. Das ist ja das Wesen der Provokation. Muß ich nun so tun, als wäre ich blind und taub? Oder aber darf ich das wahr nehmen und sagen: Das ist mir nicht geheuer?
Im Grunde genommen ist es doch vorprogrammiert, daß die Menschen Provokation zur Kenntnis nehmen. Oder aber sollen die nun alle so abgestumpft umherennen. Dann haben wir eine Gesellschaft, denen wir 1 Mio. Tote präsentieren können und die auch nur mit der Schulter zucken können. Die "Schmerzgrenze " wird ganz einfach hochgeschraubt. Die CSD Homosexuellen wollen Thema sein, sonst würden die das nicht so darstellen. Sind sie dann Thema, dann muß man sich die Diskusionen der CSD Teilnehmer ansehen. Das gleicht eigentlich einer 80 jährigen Dame, die alles hochgliftet hat,- von hinten mit langen Haaren aussieht wie 17 und wenn man sich umdreht dann fällt der Betrachter aus allen Wolken. Oops!-
Die Dame wird auch sagen: "Man, ich sah so toll aus. Alle Leute haben nach mir geschaut!"- Das besagt aber noch gar nicht warum? War es ein 90 jähriger der hin und weg war und interessiert, war es weil ich die Figur mit 80 beneidenswert fand oder war es weil der Betrachter amüsiert war. In Forendiskusionen sieht man das auch häufig, aus einer einzelnen Bemerkung wird ein Indiz herausgenommen und in den Köpfen entsteht eine viel größere Geschichte um das was der Erzähler tatsächlich ausgesagt hat. Plötzlich wird dann so getan, als würde man den ganzen Lebensweg des Schreibers kennen. So platt ist das Leben aber nicht. Es ist rund und hat ganz viele Facetten, wie das Auge eines Insektes. Jede einzelne Facette ergibt erst das Gesamtbild aus dem ich einen Schluß über den Menschen ziehen kann und eigene Erfahrungen, die ich vorher gemacht habe spielen eine große Rolle.

So geht es uns auch oft bei der Schülerbewertung. Sie wird sehr schwer, wenn wir nur einzelne Facetten beachten wollen, und es werden uns aber auch nur einzelne Facetten gezeigt. Können wir eigentlich immer alles das beurteilen, was in den Zeugnissen gefordert wird und wo liegt da bei uns die persönliche Schmerzgrenze?
Habt ihr bei der kleinen Geschichte in Köln wirklich genug Informationen um eine Einstellung herauslesen zu können?
Könnte es nicht so sein, daß ich vielleicht eigene Kinder habe, die homosexuell sind und mit denen ich vielleicht sehr gut umgehen kann. Ich könnte sogar bisexuell sein. Liest man das wirklich aus den Sätzen heraus, oder gibt man dadruch das man das hineinliest nicht mehr von sich preis, als die Geschichte preisgegeben hat?
Liebste Grüße Plüschfussel
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